Ist es angebracht für Ungarn die Voraussetzungen für die Visaerteilung für Russen zu vereinfachen?
Ungarn hat angekündigt, für Russen die Ausstellung von Arbeitsvisa zu vereinfachen. Das wird wahrscheinlich gemacht, um Personal für die AKW-Erweiterung durch Rossatom in Paks zu finden. Ist die Kritik berechtigt, dass mehr Spionen dadurch in der EU tätig werden?
Russland hat Kriegswirtschaft. Wer irgendwie Mittel aus dem Staatsetat erhalten will, muss irgendetwas Krieg bezogenes tun. Kriegsfremde Arbeitsplätze werden rar. Selbst wenn solche Stellen existieren, werden Männer gezwungen sich der Militär anzuschliessen. Die Teilnahme an der Front ist eine der wenigen Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Wie kann einer dann dem Zwang zu kämpfen entgehen? Das Weglaufen ins Ausland ist der einzige Weg. Dieser wird aber durch Staaten verhindert, die mit der Außenpolitik von Russland nicht einverstanden sind, indem Schutz von solchen Fahnenflüchtigen verwehrt wird. Wenn die Russen die Möglichkeit hätten, ihren Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlagern, dann würde die russische Armee verdünnen. In diesem Sinne tut Ungarn sowohl den Russophilen als auch den Russophoben einen Gefallen, indem es wehrfähigen Männern eine Chance bietet, der Zwangsrekrutierung zu entgehen.
Selbstverständlich entsteht dadurch ein erhöhtes Risiko für industrielle Spionage durch die neu angekommenen Russen. Sie können die Originalrezepte für Gulasch und Unikum stehlen und später eigenes Gulasch, Unicum, und sogar Unicum mit Gulasch in Tomsk zubereiten. Das weiß ich, da ich selber ein honorierter Spion von Honduras bin.